Vorsorge-Untersuch­ungen / PSA-Wert-Bestimmung

Krebs­früherkennungs­untersuchung für Männer ab dem 45. Lebensjahr

  • regelmäßige Vorsorge­untersuchungen im Rahmen der gesetzlichen Krebs­früherkennungs­untersuchung ab dem 45. Lebensjahr
  • PSA-Wertbestimmungen als Individuelle Gesundheitsleistung („IGeL“)
  • Screening Aortenaneurysma ab dem 65. Lebensjahr (Ultraschall der Bauchschlagader)

Unsere Urologischen Vorsorgeuntersuchungen im Detail

Gesetzlich versicherte Männer haben ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich Anspruch auf eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung. Für privat versicherte Patienten bestehen versicherungsabhängig individuelle Vereinbarungen, die sich in der Regel jedoch an die Vorgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen anlehnen.

Diese Untersuchungen haben zum Ziel, bösartige Veränderungen im männlichen Genitalbereich und der Prostata frühzeitig zu erkennen. Die Untersuchung beinhaltet ein ausführliches Gespräch (Anamnese) zur Erfassung von Beschwerden und Risikofaktoren sowie die eigentliche körperliche Untersuchung, bei der die Leistenregion, Hoden und Penis auf Hautveränderungen äußerlich untersucht und auf verdächtige Veränderungen abgetastet werden.

Anschließend wird die Vorsteherdrüse - Prostata - in einer Tastuntersuchung vom Enddarm aus in der Größe abgeschätzt und auf möglich krebsverdächtige Verhärtungen beurteilt.

PSA-Wertbestimmung

Auf Wunsch führen wir eine PSA-Wertbestimmung, ergänzend zur urologischen Vorsorgeuntersuchung, durch.

Das PSA („prostataspezifische Antigen“) ist ein Enzym, welches von der Prostata gebildet wird und in geringen Mengen in das Blut übergeht. Eine Erhöhung der Blutkonzentration des PSA-Wertes kann Erkrankungen der Prostata anzeigen. Ein Anstieg des PSA-Wertes im Blutserum ist nicht spezifisch für Prostatakrebs, sondern kann auch durch eine gutartige Vergrößerung der Prostata, Entzündungen von Prostata bzw. der Harnwege allgemein oder möglicherweise auch Manipulationen (z. B. Fahrradfahren o. ä.) bedingt sein. Für die Beurteilung des PSA-Wertes müssen also die Begleitumstände wie Beschwerden, Prostatagröße, akute oder chronische Harnwegsinfektionen mit berücksichtigt werden. Auf der anderen Seite kann ein PSA-Wert im Normbereich das Vorhandensein von Prostatakrebs nicht vollständig ausschließen.

Oftmals gilt der PSA-Wert als umstritten - große internationale Studien konnten den Nutzen eines allgemeinen Screenings mittels PSA-Testung bisher nicht gesichert nachweisen. Laut dieser Studienlage ist nach wie vor unklar, ob ein PSA-Screening die Sterblichkeit an Prostatakrebs in der Gesamtbevölkerung tatsächlich senkt. Zum einen besteht die Möglichkeit, dass eine PSA-Wert-Erhöhung sich nach der invasiven Abklärung als gutartig herausstellen kann (so genannte „falsch postive Befunde“). Zum anderen ist die Erkrankung an Prostatakrebs gerade im älteren Lebensalter in der Gesamtbevölkerung sehr häufig. Bei diesen Patienten sind oftmals Tumoren mit tumorbiologisch weniger aggressivem Verhalten nachzuweisen, die die Lebenserwartung insgesamt nicht herabsetzen und daher in der Regel nicht behandelt werden brauchen. Da die Behandlung von Prostatakrebs häufig zu weiteren Beeinträchtigungen und Belastungen führen kann, wären Behandlungen in diesen Fällen eine „Überbehandlung“.  

Dem gegenüber kann der PSA-Wert aber insbesondere bei jüngeren Patienten dabei helfen, behandlungspflichtige aggressivere Formen des Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig einer Behandlung unter heilender Zielsetzung zuzuführen.

Aus den genannten Gründen ist die Bestimmung des PSA-Wertes gegenwärtig nicht Bestandteil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung. Die Kosten für die Bestimmung des PSA-Wertes müssen die daran interessierten Männer im Rahmen einer so genannten Individuellen Gesundheitsleistung („IGeL“) selber tragen.

Vorsorge-Untersuchungen/Screening-Untersuchung Bauch-Aorten-Aneurysma

Für gesetzlich krankenversicherte Männer ab dem 65. Lebensjahr besteht im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge-Untersuchungen einmalig im Leben Anspruch auf eine Ultraschall- Untersuchung der Bauchschlagader. Die Bauchschlagader (Bauchaorta) ist das größte Blutgefäß im Bauchraum. Ausbuchtungen der Blutgefäßwand nennt man Aneurysma. Häufig bilden sich solche Aneurysmen unbemerkt und führen zu keinerlei Beschwerden. Eine mit der Ausbuchtung der Gefäßwand einhergehende Ausdünnung kann in seltenen Fällen zu einem Einriss mit größeren Blutverlusten in den Bauchraum führen. In solchen Fällen können die Aortenaneurysmen lebensbedrohliche Notfallsituationen bedingen.

Männer sind von einem Bauchaortenaneurysma deutlich häufiger betroffen als Frauen. Etwa zwei Prozent der Männer im Alter zwischen 65 und 75 Jahren haben ein Aneurysma der Bauchschlagader. Der Durchmesser der Bauchaorta kann in der Regel auf einfache Weise im Ultraschall ausgemessen werden. Ab einem bestimmten Durchmesser ist das Risiko für ein Einreißen des Blutgefäßes vergleichsweise hoch, sodass ein operativer Eingriff zur Behebung des Zustandes empfohlen wird. Aneurysmen mit geringerem Durchmesser sollten regelmäßig kontrolliert werden.